Jugendschutz am Automaten

Zigarettenautomaten in Deutschland sollen ab 2007 nur noch mit der EC-Karte zu bedienen sein. Jugendliche müssen dann nachweisen, dass sie mindestens 16 Jahre alt sind. Die neuen Automaten wurden jetzt in Berlin vorgestellt. Ärzte, Nichtraucherverbände und die Grünen halten das für nicht ausreichend.

"Die Zigarettenautomaten können auf der Karte erkennen, ob der Kunde über 16 Jahre alt ist", sagte Erich Spengler, der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller, nach einem Bericht der Netzeitung in Berlin. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), und das Familienministerium begrüßten die Umstellung. "Damit wird eine wichtige Lücke für das Abgabeverbot an unter 16-Jährige und für den Nichtraucherschutz geschlossen", sagte Bätzing.

Das Alter der Jugendlichen wird über den Geldkarten-Chip mit Jugendschutzmerkmal auf der EC-Karte erfasst. Nach der Feststellung des Alters können Kunden wählen, ob sie die Zigaretten mit Bargeld oder über die Geldkarte bezahlen wollen. Bätzing schätzt, dass sich die Zahl der Automaten von derzeit 600.000 auf etwa 450.000 verringert.

Nach dem Jugendschutzgesetz muss von 2007 an sicher gestellt sein, dass Jugendliche unter 16 Jahren keine Zigaretten am Automaten kaufen können. Nach Angaben der Bundesdrogenbeauftragten sei die Zahl der jugendlichen Raucher von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 20 Prozent 2005 gesunken. «Unser Ziel sind 17 Prozent im Jahr 2008», sagte Bätzing.