LEH kommt nicht in Stimmung

Der Einzelhandel in Deutschland ist in so guter Stimmung wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Dies zeigt die erste Sonderauswertung für den Handel, den der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) auf Basis seiner regelmäßigen Konjunkturumfragen vorgenommen hat und die dem Handelsblatt vorliegt. Der DIHK-Handelsreport 2006 basiert auf insgesamt knapp 6.500 Antworten aus dem Groß- und Einzelhandel, die zu Beginn dieses Jahres abgegeben wurden. Dem Report zufolge sind die Urteile der Einzelhändler zur aktuellen Geschäftslage und die Einschätzungen zur Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten zwar die besten seit mehr als fünf Jahren. Dies schlägt sich aber noch nicht in höheren Investitionen und der Bereitschaft, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen, nieder. In diesem Jahr setze der Einzelhandel neben einer allmählichen Besserung auf dem Arbeitsmarkt auf zwei Sondereffekte: die Fußballweltmeisterschaft und die für 2007 geplante Mehrwertsteuererhöhung, die Verbraucher anregt, teurere Konsumgüterkäufe auf dieses Jahr vorzuziehen. Die Detailauswertung in dem DIHK-Report zeigt aber, dass von diesen Sondereffekten keineswegs alle Einzelhandelssparten profitieren werden. So haben sich beispielsweise die Geschäftserwartungen des Fachhandels, der Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte verkauft, sprunghaft verbessert, während sich die Aussichten im Bekleidungshandel nur moderat aufgehellt haben. Der Lebensmittelhandel sowie die Apotheken erwarten hingegen keine Besserung.