Lowinfood: FH Münster beteiligt sich an europäischem Projekt |
Münster. Etwa 88 Millionen Tonnen Lebensmittel gehen pro Jahr europaweit verloren. Das entspricht rund 20 Prozent der produzierten Lebensmittel. Ein neues Forschungsprojekt, das die EU im Rahmen des Programms „Horizon 2020“ mit 5,5 Millionen Euro fördert, soll da Abhilfe schaffen.
In „Lowinfood“ arbeiten 27 Partner aus zwölf europäischen Ländern unter der Leitung der italienischen Universität Tuscia bis Februar 2025 an einem gemeinsamen Ziel: Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette mithilfe innovativer Lösungen deutlich zu reduzieren. Die Innovationen werden in ihrem Umfeld getestet, praxisgerecht weiterentwickelt und ihr Potenzial bewertet. Forschungseinrichtungen kooperieren dabei mit Start-ups, die Prototypen entwickeln, weiteren Unternehmen und Verbänden aus der Ernährungsbranche sowie öffentlichen Einrichtungen.
Zu den neun Forschungspartnern aus verschiedenen Disziplinen gehört auch das Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN) der FH Münster. Erst kürzlich haben sich alle Beteiligten in einer Videokonferenz zu einem Kick-off-Meeting versammelt, um alle zusammenzubringen und sich über gemeinsame Ziele zu verständigen. „Das Treffen war sehr motivierend, auch wenn es nur online stattgefunden hat“, berichtet die Lebensmitteltechnologin Dr. Christina Strotmann vom iSuN. Das Institut übernimmt unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Teitscheid die wissenschaftliche Betreuung des Projekts in Deutschland. Dazu gehört etwa, die Praxistests der Innovationen zu begleiten, ihre Effektivität und ihre Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit zu bewerten, Praxis- und Innovationspartner zu betreuen und neue Erkenntnisse in die Ernährungswirtschaft zu transferieren.
„Dieses europäische Projekt verdeutlicht, welche vielfältigen Lösungen es gibt, gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vorzugehen“, so Strotmann. Lowinfood greife auch Handlungsfelder aus der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung auf. „Wir schöpfen aus den Potenzialen digitaler Lösungen, optimieren Prozesse in der Wirtschaft und zielen darauf ab, das Verhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern hin zu mehr Wertschätzung von Lebensmitteln zu verändern.“
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