Nach Öffnungen: Analyse zeigt Gastronomie-Entwicklungen |
Berlin. Mit Freunden im Biergarten sitzen, im Stammrestaurant essen oder ein Date im urigen Barviertel: All das ist seit kurzem trotz Corona-Pandemie wieder möglich. SumUp, ein Finanztechnologie-Anbieter im Bereich digitaler Zahlungen, hat den Neustart nach dem langen Lockdown für die verschiedenen Bundesländer analysiert und herausgefunden: Auch wenn es nicht überall ein perfekter Start war, zeigt sich doch ein kontinuierlicher Anstieg bei Zahlungen und Umsätzen, der Gastronomen Grund zur Hoffnung für einen guten Sommer gibt.
Bundesweit betrachtet konnten die Gastronomen definitiv einen guten Start verbuchen.
So gab es zwar in der Kalenderwoche 20 (ab 17.05.), in der erst einige wenige Regionen ihre Lokale öffnen durften, lediglich einen einprozentigen Zuwachs der durchschnittlichen Transaktionszahlen. Allerdings stieg in dieser Woche der Umsatz parallel bereits um mehr als ein Viertel (+26 Prozent) an. Auf diese zusätzlichen Bestellungen durch längere Aufenthalte in den wiedereröffneten Außenbereichen mussten die Gastronomen bis zu diesem Zeitpunkt lange verzichten.
Mit dem Wegfall der Testpflicht in der Außengastronomie und weiteren Lockerungen lief das Geschäft dann ab Woche 21 (ab 24.05.) bundesweit wieder gut an: In dieser Kalenderwoche stiegen die Transaktionszahlen um 13 Prozent, in Woche 22 (ab 31.05.) sogar um weitere 15 Prozent zur Vorwoche. Und auch bei den Umsätzen ist der Geschäftsaufschwung deutlich: In Woche 21 ist ein bundesweiter Anstieg von 40 Prozent zur Vorwoche zu verzeichnen, in Woche 22 verdoppelte (+51 Prozent) sich der Umsatz sogar noch einmal.
Es zeichnet sich ab, dass dieser kontinuierliche Zulauf, sowohl bei den Transaktionszahlen als auch beim Umsatz, nicht nur als kurze Überkompensation des Lockdowns gewertet werden kann, sondern dass sich dieser Trend über den Sommer und die anstehende Feriensaison auch weiterhin fortsetzen wird.
Auch wenn die Lockerungen insgesamt sehr gut angenommen wurden, wird im direkten Vergleich dennoch deutlich, dass der Start in einigen Bundesländern besser vonstattenging als in anderen: Vor allem Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz durften sich in den letzten Wochen über steigende Kundschaft freuen. Bayern hingegen hatte trotz früherer Öffnungen einen eher langsamen Start.
Mecklenburg-Vorpommern, das sowohl seine Außen- als auch Innengastronomie zu Kalenderwoche 21 öffnete und die Reisebeschränkungen innerhalb des Landes aufhob, durfte sich in derselben Woche bereits über 35 Prozent mehr Transaktionen und sogar 100 Prozent mehr Umsatz freuen. In Kalenderwoche 22 steigerten sich die durchschnittlichen Transaktionszahlen um weitere 45 Prozent, der Umsatz um weitere 76 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.
Ähnlich verhält es sich in Rheinland-Pfalz, das seine Reisebeschränkungen bereits in Kalenderwoche 20 aufhob. In Kalenderwoche 21, in der die Außengastronomie mit Testpflicht besucht werden konnte, gab es bereits 19 Prozent Zuwachs bei den durchschnittlichen Transaktionszahlen und 61 Prozent mehr Umsatz. Als in Woche 22 die Innengastronomie hinzukam und die Testpflicht unter freiem Himmel entfiel, erhöhten sich die Zahlen noch einmal signifikant: 38 Prozent mehr durchschnittliche Transaktionen im Vergleich zur Vorwoche und sogar ganze 94 Prozent mehr Umsatz.
Zwar immer noch gut, aber im Vergleich zu den bundesweiten Zahlen unterdurchschnittlich zeigt sich die Entwicklung vor allem anfänglich in Bayern. Obwohl die Außengastronomie tagsüber bereits in Kalenderwoche 19 geöffnet wurde, haben diese Lockerungen mit nur neun Prozent Zuwachs bei den durchschnittlichen Transaktionszahlen und 30 Prozent beim Umsatz in Kalenderwoche 21 noch nicht für den erwarteten Ansturm gesorgt. Zumindest in der darauffolgenden Woche 22 wurden die Gastronomen mit einer Steigerung der Transaktionszahlen um 16 Prozent und 48 Prozent mehr Umsatz belohnt, was jedoch vermutlich eher auf die steigenden Temperaturen zurückzuführen ist, da weitere Lockerungen erst in Kalenderwoche 23 folgten.
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