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Öko-Test: Antibiotika in Schweinefleisch

Etwa 40 kg Schweinefleisch hat der durchschnittliche Bundesbürger im vergangenen Jahr verzehrt. Mehr als 40 Mio. Schweine wandern in diesem Land jedes Jahr in den Schlachthof. Schweineschnitzel sind ein Renner an den deutschen Fleischtheken. Doch so manchem Schnitzel-Fan dürfte der Appetit vergehen. Denn viele der vermeintlich guten Stücke sind voll mit Antibiotika und Keimen.

Zu diesem Ergebnis kommt das Magazin Ökotest in seiner neuesten Ausgabe. Tester hatten 17 frische Schweineschnitzel untersucht. In einem Drittel davon fanden sie Rückstände von Antibiotika. "Das ist zu viel", sagte Ökotest-Experte Jürgen Stellpflug. Die Medikamente kommen meist über das Futter und auch das Trinkwasser ins Fleisch. Viele Bauern behandeln ihre Schweine vorsorglich mit allerlei Antibiotika. Denn Mastschweine sind wegen der Enge bei der Massentierhaltung besonders anfällig für Krankheiten.

Die Tester fanden in den Schnitzeln aber noch mehr: Bakterien. Und zwar solche, die gegen eine oder mehrere Arten von Antibiotika resistent waren. Viele Schweine sind demnach immun gegen die Medikamente. Sie sprechen nicht mehr darauf an. Verbraucherschützer und die zuständige Ministerin Renate Künast befürchten nun, dass sich die Resistenzen auf den Konsumenten der Schnitzel übertragen könnten. Das aber wäre fatal. Denn wenn ein Patient auf bestimmte Antibiotika nicht mehr reagiert, kann es im Fall einer Krankheit leicht zu Komplikationen kommen.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz warnte dennoch vor Panikmache. Die Gefahr einer direkten Übertragung der Antibiotika sei gering. Die resistenten Bakterienstämme dagegen könnten beim Verzehr des Fleisches auf den Menschen überspringen. Und dagegen hilft nur ein Mittel: gut durchbraten! Wer sein Schnitzel also bei 70 Grad in die Pfanne legt und lange brät, der tötet die Keime ab.

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