Öko-Test: Quarks werden auf Kosten der Tiere hergestellt |
Frankfurt. Qualität top, Tierwohl flop – das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von Öko-Test. In der Februar-Ausgabe untersucht Öko-Test die Qualität von Quark. Das Verbrauchermagazin hat 19 Marken zur umfassenden Analyse ins Labor geschickt. Außerdem sollten die Hersteller einen langen Fragebogen zur Tierhaltung beantworten. Das Resümee: Die Quarks enthalten zwar keine bedenklichen Inhaltsstoffe, werden aber teilweise unter tierquälerischen Bedingungen erzeugt.
Öko-Test hat die Keimbelastung, den Geschmack und die Konsistenz im Labor untersuchen und zudem checken lassen, ob Verunreinigungen wie Reinigungsmittelrückstande vorliegen. Mit den Analyseergebnissen ist das Verbrauchermagazin zufrieden.
Anders sieht es in Sachen Tierwohl aus.
ines der größten Probleme bei Milchkühen ist die Anbindehaltung. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft lebt jede fünfte Kuh in Deutschland angebunden an Ketten. Sie kann nur stehen oder liegen, umdrehen oder laufen ist ihr nicht möglich. Ebenso grausam: Die meisten Kälber werden ihren Müttern am ersten Tag weggenommen. Denn die Milch ist allein dem Menschen vorbehalten, die Kälber bekommen einen sogenannten Milchaustauscher aus Molkepulver. Nach wenigen Monaten Mast landen dann die Kälber als Kalbfleisch auf dem Teller. Sehr schmerzhaft ist für die Tiere auch die Enthornung. Damit Kühe in den engen Ställen mit ihren Hörnern keine Menschen oder andere Tiere verletzen können, brennen Landwirte den Kälbern während der ersten Lebenswochen die Hornanlagen aus. Die Hornanlagen sind jedoch mit Nerven durchzogen. Betäubt werden die jungen Tiere bei dem Eingriff nicht. Die meisten Kühe kommen zudem aus ihrem Stall nur selten heraus. Dabei sind sie Weidetiere, Stallhaltung ist absolute Tierquälerei.
Im Test zeigte sich, dass wenigstens die Tiere der vier Bio-Anbieter regelmäßig auf die Weide durften. Öko-Test macht allerdings darauf aufmerksam, dass zwar alle Bio-Produkte besser abschneiden als die konventionellen, dass Bio aber nicht automatisch „sehr gut“ ist. Denn Anbindehaltung und Enthornung betreiben auch ökologisch wirtschaftende Bauernhöfe.
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