Pilsbier-Test: Schlechtes Ergebnis für Discounter |
Neustadt a.d. Weinstraße. Eine Experten-Jury hat jetzt für die Getränke Zeitung die Pils-Biere der Discounter unter die Lupe genommen. in einer Blindverkostung 19 Pilsbier-Marken von den Discountern Aldi Nord und Süd, Lidl, Netto, Norma und Penny unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd, denn keines der verkosteten Produkte entspricht geschmacklich der Kategorie Pils. In der Jury saßen Benjamin Brouër (Diplom Biersommelier und stellvertretender Chefredakteur vom Gastronomie-Fachmagazin Fizzz), Dominik Durner (Professor für Lebensmitteltechnologie und Oenologie, Hochschule Kaiserslautern), Caroline Hennemann (Redakteurin Meiningers Craft und Getränkezeitung), Christian Neumer (Diplom Biersommelier und Inhaber der Braukomturei Edelbiermanufaktur Niederkirchen) sowie Pierre Pfeiffer (Chefredakteur Getränkezeitung).
Bei der verdeckten Probe standen insgesamt 19 Pilsbiere von Aldi Süd und Nord, Lidl, Netto, Norma und Penny sowie Oettinger auf dem Tisch. Bewertet wurden die acht Attribute Schaum, Farbe, Malzigkeit, Hopfigkeit, Geruch, Spritzigkeit, Körper und Bitterkeit in mehreren Testreihen. Bekannt war den Verkostern lediglich die Information, dass es sich um Biere der Kategorie Pils handelt. Insgesamt hatten die Tester die Möglichkeit maximal 10 Punkte zu vergeben. Keines der verkosteten Biere genügte den Ansprüchen der Expertenjury, um der Kategorie Pils gerecht zu werden. Die Tester kommen zu dem Schluss, dass die Discounter den Versuch unternahmen, über den beim Verbraucher beliebten Begriff Pils Biere zu vermarken, ohne jedoch dem Bierstil gerecht zu werden.
Positiv bewertet wurde ein Produkt der Edeka-Tochter Netto, das unter der Eigenmarke Grafensteiner Pils verkauft wird. Es erhielt mit 8,26 Punkten die höchste Punktzahl der Verkostung, auch wenn dieses Bier nach Einschätzung der Jury aufgrund der Süße nicht der Definition eines Pilsbiers entspricht. Auch das Schloss Pilsener in der 0,5-Liter-Dose steht seinem Pendant aus dem gleichen Hause (Netto) in kaum etwas nach. Die Experten empfanden es als „hochspannend“, jedoch ebenfalls „pils-untypisch“.
Verwundert waren die Experten bei der Verkostung von Oettinger Pils in der braunen 0,33-Liter-Stubbi-Flasche. Dessen Farbe war typisch, der Geruch erinnerte an Hopfenblumen mit einem Hauch von Akazie, der Geschmack war herb, hatte eine gute Bitterkeit, nur der Abgang war etwas „kratzig“, so das Jury-Urteil. Nach Abschluss der Blindbewertung offenbarte sich das gleiche Oettinger Pils wie zuvor, nur im 0,5-Liter-Glasgebinde: Die Bandbreite der Kommentare geht von „fehlerhaft“, „schweißig“ bis zu „käsig“. Der Geschmack wird mit „schlechtem Hopfen“, „alt“ und „fehlerhaft“ wiedergegeben. Hier mussten die Experten 0 Punkte vergeben.
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