Rauchverbot in Spanien |
Seit dem 2. Januar 2011 gilt in Spanien eines der weltweit strengsten Nichtrauchergesetze. Dass diese Umstellung im traditionellen Raucherland Spanien nicht ohne Weiteres vonstatten gehen würde war klar: besonders die Gastronomie auf der iberischen Halbinsel und auf den Urlaubsinseln beklagt das neue Gesetz.
Von dem Verbot sind alle geschlossenen öffentlichen Innenräume betroffen. Hierzu zählen zum Beispiel Spielplätze, Schulen aber auch gastronomische Betriebe wie Restaurants, Bars, Diskotheken und Cafés. Raucherbereiche werden hier, wie auch an den Flughäfen, komplett abgeschafft – wer rauchen möchte, muss vor die Tür. Beim Fußball und dem Stierkampf hingegen darf weiter geraucht werden. Auch am Strand, in Strandbars im Freien und in Terrassenlokalen greift das Rauchverbot nicht. Die Tabaklobby und die spanischen Gastronomieverbände sehen nun die Gefahr von massiven Umsatzverlusten. Ein Anti-Tabak-Gesetz existierte in Spanien bereits seit fünf Jahren, nun trat die verschärfte Fassung in Kraft. Das neue Gesetz sei „eine wichtige Etappe beim Schutz der öffentlichen Gesundheit in Spanien“, sagte die Gesundheitsministerin Leire Pajín.
Die Vereinigung der Nachtlokale Kataloniens (FECASARM) sprach jetzt eine Empfehlung an die unzähligen Bars und Restaurants aus: die Zeit für eine Zigarette vor den Lokalen solle auf fünf Minuten beschränkt werden. Damit werde etwaiger Strafen wegen Lärmbelästigung vorgebeugt. Einige Tage nach Inkrafttreten der Verordnung mehren sich auch die Anzeigen. Vor einem Krankenhaus in Bilbao kam es sogar zu einer Festnahme eines renitenten Rauchers. Teilweise mangelt es auch nicht an Polemik: der konservative Bürgermeister von Valladolid, Javier Leãn de la Riva, warf der sozialistischen Regierung „Nazi-Methoden“ vor.
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