Slow Food: Neue EU-weite politische Mitmachaktion für eine pestizidfreie Landwirtschaft |
Berlin/Frankfurt. Die negativen Auswirkungen von Pestiziden auf Mensch, Tier und Umwelt sowie die externen und Folgekosten, die der Gesellschaft durch den Einsatz von Pestiziden entstehen, sind durch diverse Zahlen und Studien belegt. Slow Food startet deshalb heute zum Welttag der Lebensmittelsicherheit gemeinsam mit dem Bündnis Bienen und Bauern retten und anderen EU-Partnerorganisationen die europaweite Mitmachaktion "Pestizide ade", um so viele BürgerInnen wie möglich zum Handeln aufzufordern.
Mit wenigen Mausklicks können die zuständigen EntscheidungsträgerInnen mit einer Nachricht dazu aufgefordert werden, die geplante "Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln" (SUR) zügig noch in dieser Legislaturperiode zu beschließen und darin verpflichtende Maßnahmen für den Einsatz von Pestiziden festzulegen. Dieser politische Druck ist jetzt zwingend notwendig, da die Verordnung durch einige EU-Mitgliedsstaaten und die Agrarlobby behindert wird sowie durch die EU-Wahl im Frühling 2024 in den Hintergrund zu geraten droht.
„Im Jahr 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine neue Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pestiziden (SUR), der darauf abzielt, den Einsatz von Pestiziden in der EU bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, um die Natur und insbesondere Bestäuber sowie Menschen zu schützen. Diese EU-Pestizidverordnung wäre ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer deutlichen Reduzierung des Pestizideinsatzes", erklärt Madeleine Coste, Slow Food Advocacy Director. Dieser Vorschlag stoße auf den erbitterten Widerstand der Agrarindustrie und ihrer Verbündeten, die sich dem wissenschaftlichen Konsens über die Notwendigkeit einer Umgestaltung des derzeitigen Lebensmittelsystems widersetzten, um die Ernährungssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Mit der Teilnahme an der Mitmachaktion "Pestizide ade" können europäische Bürger)nnen auf einfache Weise direkte, personalisierte Nachrichten an die Mitglieder des Europäischen Parlaments und die nationalen MinisterInnen schicken und sie auffordern, die biologische Vielfalt, unsere natürlichen Ressourcen sowie die Zukunft der nächsten Generationen zu schützen, indem sie ehrgeizige Ziele zur Reduzierung des Pestizideinsatzes festlegen und die Verordnung auf den Weg bringen.
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