Stevia: Europäische Union lässt Süßstoff zu |
Brüssel. Die EU-Kommission hat den alternativen Süßstoff Stevia genehmigt. Die Lebensmittelindustrie erhofft sich mit dem Zusatzstoff aus Südamerika ein gutes Geschäft. Dabei gab es lange den Verdacht, dass der Süßstoff krebserregend sein könne. An den Studien aus den 1980er-Jahren wirkte aber wohl auch die chemische Süßstoffindustrie mit, die wie die Zuckerindustrie kein großes Interesse an einer Konkurrenz hatte und hat. Dies berichtet diepresse.com. Der Verdacht scheint ausgeräumt, Brüssel machte nun der Weg frei für Stevia, das mitunter 300 mal so süß ist wie Zucker. Der Süßstoff wird aus der subtropischen Stevia-Pflanze gewonnen und darf zukünftig auch in Europa vertrieben werden. Bereits Mitte November genehmigte die zuständige EU-Kommission die Verarbeitung des natürlichen Süßungsmittels Steviolglycosid in Lebensmitteln. Zuvor hatten im Sommer bereits die Mitgliedsländer zugestimmt. Im Vorfeld hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA den Stoff untersucht und als unbedenklich eingestuft. Die Erwartungen an Stevia sind hoch: schließlich gilt der Stoff aus Paraguay bei vielen als echte Alternative zum Zucker – nur ohne Kalorien und ohne Karies. In Japan findet Stevia als Süßstoff bereits seit Mitte der Siebziger Jahre Verwendung. Der natürliche Süßstoff kann zum Beispiel in kalorienreduzierten Getränken, Softdrinks, Joghurt, Müsli und Schokolade zum Einsatz kommen. Coca-Cola habe nach eigenen Angaben bereits in den USA und Frankreich Getränke mit Stevia eingeführt, so die „Financial Times Europe“. Die Europäische Union setzt auf Transparenz in puncto erlaubte Zusatzstoffe. Zuletzt wurden zwei neue Listen in das Netz gestellt: auf der ersten erscheinen ab 2013 Lebensmittelzusatzstoffe und Anzeigen in welchem Nahrungsmittel diese Stoffe auftauchen, auf der zweiten werden Zusatzstoffe wie Aromen und Nährstoffe aufgeführt, die beigemischt werden.
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