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Stollwerck: Aus für Kölner Werk

Der Kakao- und Schokoladekonzern Barry Callebaut schließt seine Stollwerck-Fabrik in Köln und legt drei Verwaltungsbüros in der Schweiz zusammen. Der Branchenführer teilte am Freitag mit, das Werk in Köln solle Ende März geschlossen werden. Betroffen sind 150 Beschäftigte. Barry Callebaut wolle mit dem Betriebsrat umgehend Verhandlungen über einen Interessenausgleich aufnehmen, hieß es weiter. Die Produktion soll vor allem nach Hamburg verlagert werden. Seit Monaten durchforsten nach einem Bericht des Handelsblatts Beratungsfirmen wie McKinsey den Süßwarenhersteller nach Sparpotenzialen. Zwei Werke der Marke "Gubor" schlossen schon im vorigen Jahr ihr Pforten, 300 Mitarbeiter verloren ihren Job. Die teuren Sozialpläne trieben Stollwerck noch weiter in die roten Zahlen - das Unternehmen verbuchte Ende 2003 einen Verlust von 36 Mio. Euro. Die Lage des 1839 in Köln gegründeten Unternehmens ist prekär. Als der Schweizer Schokoladenkonzern Barry Callebaut 2002 das Unternehmen von Hans Imhoff übernahm, erwirtschaftete Stollwerk mit rund 2 500 Mitarbeitern einen Umsatz von 550 Mio. Euro und einen Fehlbetrag von 19,1 Mio. Euro. Der neue Eigentümer, der mehrheitlich von der Familie des ehemaligen Kaffeemagnaten Klaus J. Jacobs geführt wird, stellte 80 Mio. Schweizer Franken für die Sanierung bereit. Doch der Erfolg blieb aus. Für 2003 präsentierte Stollwerck-Chef Richard Crux nicht nur einen gestiegenen Verlust, sondern auch einen Umsatzrückgang auf 536 Mio. Euro. Zwar konnte das Traditionsunternehmen in Deutschland in diesem Jahr seinen Marktanteil von 12 Prozent behaupten, wie neue Zahlen von AC Nielsen zeigen. Doch die Rendite reicht nicht aus. Grund: 70 Prozent ihres Umsatzes machen die Kölner mit der Produktion billiger und daher margenschwacher Handelsmarken. Im Handelsmarkengeschäft droht zudem Ungemach. Großkunde bei Stollwerck sind die 10.500 deutschen Filialen der Drogeriemarktkette Schlecker, die ihre Eigenmarke "Marbello" aus Köln bezieht. In dieser Woche kündigte Firmenchef Anton Schlecker jedoch an, das Food-Angebot drastisch zu reduzieren.

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