Ungesund: Öko-Test findet krebserregende Stoffe im Honig |
Frankfurt. Honig steht eigentlich für eine natürliche Ernährung. Doch nicht alle Honigprodukte sind bedenkenlos zu genießen. Teilweise stecken Glyphosat und Gentechnik aus dem Hause Monsanto mit im Glas. Das hat eine Untersuchung von Öko-Test gezeigt. Sogar in einigen Bioprodukten fanden die Tester diese Stoffe. Acht von zwanzig Marken kann das Verbrauchermagazin aber empfehlen.
Richtig zufrieden war das Verbrauchermagazin mit den meisten der 20 Produkte nicht, auch einige Bio-Marken enttäuschten im Test. So fand das beauftragte Labor ausgerechnet in zwei Bio-Honigen Rückstände des Arzneimittels Amitraz. Dies wird zur Bekämpfung der Varoa-Milbe eingesetzt, ist in der ökologischen Bienenhaltung aber verboten. In vier Produkten steckte Glyphosat, welches die Weltgesundheitsorganisation WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ einstuft. Das Monsanto-Spritzgift vernichtet zudem Unkraut, das für Bienen eine wichtige Nahrungsquelle darstellt. Außerdem analysierten die Tester in sechs Honigprodukten das Insektizid Thiacloprid, das den Orientierungssinn der Bienen stört. Dazu kommen in sechs Gläsern erhöhte Mengen von Pyrrolizidinalkaloiden. Dabei handelt es sich um natürliche Gifte, die Pflanzen als Schutz vor Fraßfeinden bilden, die aber als leberschädigend und krebserregend gelten.
In allen getesteten Marken, die Anteile von Honig aus Amerika enthalten, stecken ebenso gentechnisch veränderte Pollen von Soja oder Raps. Auch ist die mangelnde Kennzeichnung zu beanstanden. Denn aus welcher Region der Honig stammt, ist für den Verbraucher nicht immer erkenntlich: Auf der Verpackung sind dann Herkunftsangaben wie „Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“ zu lesen. Trotz allem konnte das Magazin acht Produkte mit dem Testurteil „sehr gut“ oder „gut“ auszeichnen, darunter fünf Bio-Produkte. Das Verbrauchermagazin rät zm Kauf von Bio-Honig. Dieser sei zwar nicht gesichert pestizidfrei, weil für Bio-Honige die gleichen Rückstandsgrenzwerte wie für konventionelle Produkte gelten. Dennoch sei der Kauf von Bio-Honig sinnvoller, weil Bio-Imker bei der Bienenhaltung deutlich strengere Vorschriften erfüllen müssen.
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