Verbraucherzentrale informiert: Nutri-Score ab 2024 besser |
Hamburg/Frankfurt. Ab dem 31. Dezember 2023 gilt eine neue Berechnungsmethode für die freiwillige Kennzeichnung von Lebensmitteln und Getränken mit dem Nutri-Score. Viele Produkte erhalten dadurch zu Recht eine schlechtere Bewertung, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg. Der Gehalt an Zucker, Salz und Ballaststoffen wird zukünftig strenger bewertet.
Für Verbraucher:innen wird das Label durch die Neuerungen zu einer noch nützlicheren Einkaufshilfe. Die Hamburger Verbraucherschützer haben online die wichtigsten aktualisierten Vorgaben übersichtlich zusammengefasst und die fünfstufige Farbskala für ausgewählte Produkte neu berechnet.
Strengere Bewertungen für den Nutri-Score: Immer wieder gab es berechtigte Kritik an manchen Bewertungen des Nutri-Score. So bekam ein süßes Kakaopulver beispielsweise einen guten Nutri-Score B, den viele Menschen nicht nachvollziehen konnten. „Mit den neuen Regelungen will man die Kennzeichnung verbessern und den aktuellen Forschungsergebnissen Rechnung tragen. Das finden wir gut. In den letzten Jahren hatten die Verbraucherzentralen auf die Schwächen der an sich verbraucherfreundlichen Farbskala hingewiesen und Anpassungen gefordert“, erklärt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Ballaststoffe sind nun wichtiger für die Bewertung. Deshalb schneiden Vollkornbrote mit vielen Ballaststoffen beispielsweise besser ab als das weniger gesunde Weißbrot. Außerdem wirken sich hohe Salz- und Zucker-Gehalte schlechter auf den Nutri-Score aus. „Kritisch sehen wir jedoch, dass beim Zucker weiterhin der Referenzwert von 90 Gramm pro Tag zugrunde gelegt wird. Aus unserer Sicht ist dieser Wert zu hoch. Höchstens 50 Gramm täglich toleriert die Weltgesundheitsorganisation“, kritisiert Valet. Der Wert der WHO sollte auch der Referenzwert für Zucker bei der Nutri-Score-Berechnung sein, damit die Kennzeichnung noch aussagekräftiger bei gesüßten Produkten wird.
Versäumnisse bei der Übergangsfrist: Die aktualisierte Berechnungsmethode für den Nutri-Score wird zum 31. Dezember 2023 eingeführt. Bis Ende 2025 gilt für bereits deklarierte Produkte eine Übergangsfrist. So soll verhindert werden, dass bereits produzierte Packungen vernichtet werden müssen. Nur im Jahr 2024 neu auf den Markt gebrachte Lebensmittel und Getränke müssen auf jeden Fall mit dem Nutri-Score nach der neuen Berechnungsmethode deklariert werden. Ab spätestens 1. Januar 2026 ist der neue Nutri-Score zu verwenden.
„Was sinnvoll und kulant klingt, kann leider dazu führen, dass für ein und dasselbe Lebensmittel zwei verschiedene Nutri-Score-Label im Umlauf sind“, sagt Verbraucherschützer Valet. Das lasse sich zwar nicht vermeiden, müsse aber transparenter sein. Es wäre für Verbraucher und Verbraucherinnen wichtig gewesen, den neuen vom alten Nutri-Score im Supermarkt unterscheiden zu können. „Der Lizenzgeber, die Santé publique France, hat es leider versäumt, den Übergang gut zu regeln“, ärgert sich Valet.
Hinweis: Auf der Website der Verbraucherzentrale Hamburg sind alle wichtigen Neuerungen zum Nutri-Score übersichtlich zusammengefasst.
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