Zuckermarkt: Zuckerverwender drängen auf Reform |
In einem Brief hat das InfoZentrum Zuckerverwender deutsche Politiker aufgefordert, sich für eine wettbewerbsorientierte Reform der EU-Zuckermarktordnung einzusetzen und die EU-Kommission in ihren Reformbemühungen zu unterstützen. Für die zuckerverarbeitende Wirtschaft bedeutet der Legislativvorschlag der EU-Kommission einen ersten Schritt in die richtige Richtung.
Weitere Maßnahmen müssen jedoch zügig folgen, um wirklichen Wettbewerb im Zuckermarkt einzuführen. Dieser ist unabdingbar, denn die deutschen Zuckerverarbeiter mit mehr als 250.000 Beschäftigten stehen - im Gegensatz zur Zuckerindustrie - im internationalen Wettbewerb. Positiv ist vor allem die im Legislativvorschlag der EU-Kommission vorgesehene Preissenkung von 39 Prozent zu sehen. Sie bedeute für die europäischen Verbraucher und Zuckerverwender eine deutliche Entlastung.
Bislang betragen die Zuckerpreise in der EU das Dreifache des Weltmarktpreises. Dies führt laut einem Bericht des Europäischen Rechnungshofes zu einer Mehrbelastung der Verbraucher und Verarbeiter von 6,3 Mrd. Euro pro Jahr. Die Finanzierung des vorgeschlagenen Restrukturierungsfonds durch die zuckerverarbeitende Wirtschaft lehnt das InfoZentrum Zuckerverwender jedoch mit Entschiedenheit ab.
Diese Regelung führt dazu, dass der Zuckerpreis weitere drei Jahre überhöht bleibt und die Finanzierung des Restrukturierungsfonds in Höhe von rund 5 Mrd. Euro - wie in den letzen Jahrzehnten auch die Finanzierung der Zuckermarktordnung - einseitig auf die Verbraucher und die Zuckerverarbeiter abgewälzt wird.
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