Villa Meßmer

XXX 24.02.2010

Wir besuchten am 23.02.2010 das Restaurant Villa Meßmer in Alzenau, per Zufall erstmals im Leben, weil wir leider unangemeldet im Hotel Käfernberg in Hörstein wegen einer Feier keinen Platz fanden. In Villa M. waren zunächst 6, später 8 weitere Gäste außer uns anwesend. Wir bestellten jeweils doppelt, Sekt mit Likör als Aperitif, Wasser, Riesling, Vorspeise, Angus Steak. Das Essen war tadellos, der Service distanziert, aber sehr aufmerksam. Als meine Frau beim Warten auf die Vorspeise in unserem noch jungfräulichen Schlemmergutschriftblock, ein Weihnachtsgeschenk, das wir im Restaurant Käfernberg überhaupt erstmals benutzen wollten blätterte, entdecken wir, dass Villa Meßmer ebenfalls im Gutschriftenheft warb. Es wird angeboten mit maximal 15 Euro ein zweites Essen an Wochentagen zu bezuschussen. Vor dem Hauptgericht legten wir der Servicedame den Gutschein vor, allerdings gegen die aufgedruckte Regel, den Gutschein vorm Bestellen zu präsentieren. Die Rechnung betrug ohne Nachspeise bereits 75 Euro. Die Dame erläuterte uns nach kurzer Rücksprache hinter den Kulissen, dass die Präsentation des Gutscheines zu spät erfolgt sei, das Essen wäre boniert, es gäbe leider keine Möglichkeit für diesen Abend von diesem Angebot noch irgendwie zu profitieren. Das Wort leider wurde aber nicht benutzt. Kühl und distanziert behandelte uns die junge Dame. Wir baten die Bedienung, der Chef möge uns doch bitte diese schwer verständliche Entscheidung persönlich erläutern, die wir eingesehen hätten, wenn wir bei Wasser und Nudeln gesessen hätten. Trotz der relativen Leere im Lokal gelang es uns, den Chef erst nach Vorlage der Rechnung nach erneuter Aufforderung zu sprechen. Der Chef begrüßte uns von Weiten mit der Bemerkung: „So sehen also Leute aus, die auf Gutschein essen wollen“. Fassungslos erwiderten wir, ihn in unsere Liste der besonders kuriosen Typen aufzunehmen, was er mit dem Angebot konterte, uns auf seine schwarze Liste zu setzen. Das Gespräch war damit zu Ende, wir zahlten angewidert gemäß seinen Spielregeln voll. In der Villa Meßmer ist das Handwerk in Ordnung, so lange der Chef in der Küche bleibt. Sein verbal gebotenes Niveau war beschämend. Sollten Sie mit einem Schlemmergutschein in diesem Lokal vorstellig werden, dann wissen Sie in welcher Ecke Sie stehen. Was dieser Wirt überhaupt von dem Kunden–Werbe-System erwartet, ist nicht nachzuvollziehen.